The Life of Chuck

... ab 24. Juli täglich in Saal 1!

(The Life of Chuck)

USA 2024

Regie: Mike Flanagan

Mit: Tom Hiddleston, Mark Hamill, Chiwetel Ejiofor u.a.

111 Min. FSK 12

Wer ist Chuck? Die Welt geht unter, Kalifornien versinkt im Meer, das Internet bricht zusammen – doch in einer amerikanischen Kleinstadt herrscht vor allem Dankbarkeit gegenüber Charles „Chuck“ Krantz (Tom Hiddleston), einem gewöhnlichen Buchhalter, dessen Gesicht allen freundlich von Plakatwänden und aus dem Fernsehen zulächelt. Wer ist dieser Mann, den niemand wirklich zu kennen scheint? Ein Rätsel, das weit zurückreicht ... bis in dessen Kindheit bei seiner Großmutter (Mia Sara), die ihre unendliche Liebe fürs Tanzen an ihn weitergab, und seinem Großvater (Mark Hamill), der ihn in die Geheimnisse der Buchhaltung einweihte und unbedingt vor jenem der verschlossenen Dachkammer bewahren wollte. Ein Rätsel, das vor allem eine Frage aufwirft: Kann das Schicksal eines Einzelnen die ganze Welt verändern?

Mit THE LIFE OF CHUCK präsentiert Mystery-Spezialist Mike Flanagan (Spuk in Hill House, Doctor Sleeps Erwachen) die außergewöhnliche wie tief bewegende Adaption von Stephen Kings gleichnamiger Kurzgeschichte – ein packendes, lebensbejahendes Drama, das auf dem Toronto International Film Festival 2024 den begehrten Publikumspreis gewann. Zu Recht, denn Flanagan gelingt hier ein seltenes, genreübergreifendes Kunststück: Er verbindet geschickt das Mysterium von Stephen Kings Vorlage mit den universellen Fragen des Lebens und findet Magie und Wärme in der zauberhaften Melancholie unseres Daseins. (Verleih)

Memoiren einer Schnecke

... ab 24. Juli täglich in Saal 2!

(Memoir of a Snail)

AU 2024

Regie: Adam Elliot

94 Min. FSK 12

Die enthusiastische Schneckensammlerin und Liebesromanleserin Grace Pudel erzählt rückblickend die Geschichte eines Lebens, das es nicht immer gut mit ihr gemeint hat. Nach dem Tod ihrer Mutter wachsen Grace und ihr Zwillingsbruder Gilbert bei ihrem querschnittsgelähmten, alkoholkranken Vater auf. Als auch dieser überraschend verstirbt, werden die Geschwister voneinander getrennt und in verschiedene Pflegefamilien gesteckt. Während Gilbert am anderen Ende von Australien den Grausamkeiten einer fanatisch-religiösen Familie ausgesetzt ist, zieht sich Grace immer mehr in ihr Inneres zurück – genau wie ihre geliebten Schnecken. Erst durch die Freundschaft mit Pinky, einer exzentrischen älteren Dame voller Lebensfreude, schöpft sie wieder Hoffnung und erkennt, wie schön das Leben trotz all seiner Härte sein kann.

Dem australischen Regisseur und Oscar®-Preisträger Adam Elliot ist nach seinem gefeierten Debüt „Mary & Max – oder: Schrumpfen Schafe, wenn es regnet?“ erneut ein bittersüßes, in aufwändiger Stop-Motion-Technik hergestelltes Meisterwerk voller liebenswert-skurriler Charaktere gelungen. In MEMOIREN EINER SCHNECKE, seinem neuen Knetanimationsfilm für Erwachsene, erzählt Elliot einfühlsam, melancholisch und bisweilen düster, aber auch hoffnungsvoll und mit viel Humor von den Höhen und Tiefen des Lebens. MEMOIREN EINER SCHNECKE war bei den diesjährigen Academy Awards® für den Oscar® als bester Animationsfilm nominiert. (Verleih)

Wenn die Kraniche ziehen (1957)

... nur am 27. Juli um 20:30 Uhr in Saal 2!

(Letjat schurawli)
UdSSR 1957
Melodram
Regie: Michail Kalatosow
Drehbuch: Wiktor Rosow
Produktion: Igor Wakar
Musik: Moissei Wainberg
Kamera: Sergei Urussewski
Schnitt: Marija Timofejewa
Besetzung: Tatjana Samoilowa, Alexei Batalow, Wassili Merkurjew, Alexander Schworin, Swetlana Charitonowa, Walentin Subkow, Antonina Bogdanowa, Konstantin Nikitin, Boris Kokowkin u.v.a.
94 Minuten, s/w, FSK 16

Deutsche Synchronfassung!

Boris und Veronika sind jung und verliebt: Sie wissen, sie werden eines Tages heiraten. Doch als der Krieg ausbricht, muss auch Boris einrücken. Für Veronika brechen harte Wochen, dann Monate an. Der Krieg rückt immer näher, die Stadt wird bombardiert und von Boris kommt keine Nachricht mehr. Veronika wird empfänglich für den Charme des intellektuellen Bruders ihres Verlobten. (Verleih)

Der Film des vormaligen Dokumentaristen Kalatosow war einer der wenigen Welterfolge des sowjetischen Kinos der 50er Jahre.

Der Film wurde in Cannes 1958 mit der Goldenen Palme ausgezeichnet, erhielt zudem den Technikpreis des Festivals sowie eine „lobende Erwähnung“ der Jury für die Hauptdarstellerin Tatjana Samoilowa.

„[Kalatosow] greift auf filmische Stilmittel zurück, die in der Zeit von Pudowkins und Dowschenkos heroischen Revolutionsfilmen populär waren. […] Dank [seiner] Regie und der exzellenten […] Samoilowa […] übermittelt der Film ein äußerst starkes Gefühl von Anteilnahme.“ (Bosley Crowther, New York Times, 22. März 1960)

„Der sensibel gestaltete Film [verdankt seine] Wirkung […] vor allem seiner selbstkritisch-patriotischen Sicht bei nur geringer politischer Lehrhaftigkeit sowie der wunderbaren Kameraarbeit.“ (Lexikon des internationalen Films)

„Ein bewegendes Zeugnis warmer Menschlichkeit, ein filmisches und darstellerisches Meisterwerk. Ab 16 sehr zu empfehlen.“ (Evangelischer Filmbeobachter)

Die guten und die besseren Tage

... ab 31. Juli täglich im Filmkunst 66!

(Des jours meilleurs)

FR/BE 2025

Regie: Elsa Bennett, Hippolyte Dard

Mit: Valérie Bonneton, Michèle Laroque, Sabrina Ouazani u.a.

104 Min. FSK 12

Nach einem Autounfall verliert Suzanne das Sorgerecht für ihre Kinder. Sie hat keine andere Wahl, sie muss auf Entzug gehen, wenn sie ihr Leben wieder in den Griff bekommen will. In der Klinik angekommen, trifft sie in ihrer Gruppe auf Alice und Diane, zwei Frauen mit starkem Charakter. Sport ist Teil der Therapie und Sportlehrer Denis versucht, die Frauen mit einem Ziel zu motivieren und zu vereinen: die Teilnahme an der Dünen-Rallye in der marokkanischen Wüste! Denis muss viel Geduld und pädagogisches Geschick aufbringen, um diese ungewöhnliche und wenig aussichtsreiche Mannschaft auf ihr Ziel vorzubereiten. Doch den drei Frauen steht ein großes Abenteuer und eine aufregende Reise bevor…

DIE GUTEN UND DIE BESSEREN TAGE ist ein Feelgood-Movie, das es ganz nebenbei schafft, glaubwürdig und publikumsnah auch unbequeme Themen anzusprechen – ein Film der berührt und zum Nachdenken anregt. In Frankreich kletterte DIE GUTEN UND DIE BESSEREN TAGE am Starttag auf Platz 1 und erreichte in der ersten Woche bereits 211.000 Besucher. (Verleih)

Altweibersommer

... ab 31. Juli täglich in Saal 1!

AT 2025

Regie: Pia Hierzegger

Besetzung: Pia Hierzegger, Ursula Strauss, Diana Amft, Thomas Loibl, Josef Hader u.a.

93 Min. FSK 12

Ausgerechnet einen verregneten Campingplatz in Österreich – betrieben von einem wortkargen Vermieter (Josef Hader) und bewohnt von nur einem einzigen Gast, einem rassistischen Dauercamper (Thomas Loibl) – haben sich drei ehemalige WG-Freundinnen für ihren gemeinsamen Urlaub ausgesucht. Astrid (Ursula Strauss), Elli (Pia Hierzegger) und Isabella (Diana Amft), inzwischen alle Ende 40, treffen sich hier nach vielen Jahren wieder. Der Versuch, an alte Zeiten anzuknüpfen, wird schnell zur Herausforderung. Elli kämpft nach einer überstandenen Chemotherapie um Selbstbestimmung. Astrid, ewige Optimistin und Meisterin der Kontrolle, verliert sich im Perfektionismus. Und Isabella steckt in einer festgefahrenen Affäre mit einem verheirateten Mann. Ein skurriler Zufall katapultiert das Trio unerwartet in einen luxuriösen Urlaub am Lido. Im prunkvollen Hotel treffen Vergangenheit und Gegenwart mit voller Wucht aufeinander: Isabella begegnet ausgerechnet hier ihrem Geliebten, Astrid verursacht einen Unfall, freundet sich mit einem Strandverkäufer an – und bekommt Ärger mit der italienischen Polizei. Elli, überfordert von der ungeplanten Schwangerschaft ihrer Tochter und den Spannungen unter den Freundinnen, verschwindet plötzlich nach einem heftigen Streit. (Verleih)

Primadonna or Nothing

... ab 7. August in Einzelvorstellungen in Saal 2!

D 2025

Dokumentation

Regie: Juliane Sauter

Mit: Angel Blue, Valerie Eickhoff, Renata Scotto u.a.

93 Min. FSK 0

Englisch/Deutsch/Italienisch mit deutschen Untertiteln

Juliane Sauters Kinodokumentarfilm PRIMADONNA OR NOTHING begleitet drei Sängerinnen auf ihrem Weg und beobachtet die Hingabe und Leidenschaft, die die Opernwelt von ihnen fordert. Valerie Eickhoff aus Deutschland steht erst am Anfang. Unzufrieden mit ihrer Position als Zweitbesetzung, entscheidet sie sich an ihrem ersten internationalen Wettbewerb teilzunehmen. Angel Joy Blue lebt das Leben, von dem Valerie träumt: Die amerikanische Grammy-Gewinnerin singt weltweit auf den größten Bühnen. Nach 15 Jahren Karriere ohne Pause, erkennt Angel die Schattenseiten des Ruhms. Die legendäre Sopranistin Renata Scotto hat diese Reise bereits hinter sich. In ihrer Heimatstadt Savona blickt sie auf ein Leben im Rampenlicht zurück. Und obwohl sie nicht mehr singen kann, ist sie immer noch gewillt alles für die Opernwelt zu geben. Der Film ist ein intimes Porträt über den Traum, nach den Sternen zu greifen, und gewährt seltene Einblicke in das Leben dreier Künstlerinnen, ihre Kämpfe, Triumphe und die Hingabe zur Kunst der Oper. (Verleih)

Willkommen um zu bleiben

... ab 14. August täglich im Filmkunst 66!

(Mr. K)

NL/BE/NO 2024

Regie: Tallulah Hazekamp Schwab

Mit: Crispin Glover, Fionnula Flanagan, Sunnyi Melles u.v.a.

94 Min. FSK 12

Ein Magier (Crispin Glover) auf der Durchreise sucht eine Bleibe für die Nacht – doch was als einfache Rast beginnt, wird zur surrealen Odyssee ohne Ende. Die mürrische Rezeptionistin ist noch harmlos gegen den alten Mann, den der Magier in seinem Zimmer unter seinem Bett entdeckt. Oder gegen die Putzkraft, die seinem Kleiderschrank entsteigt. Ehe er sich versieht, marschiert eine Blaskapelle aus den Wänden, und das Hotel entpuppt sich als ein Labyrinth aus endlosen Korridoren, verwinkelten Treppen und absurden Regeln.

Schnell wird klar: Verlassen ist keine Option. Je mehr der Gast sich gegen die Logik des Ortes wehrt, desto mehr wird er in die bizarre Welt des Hotels hineingezogen. Er begegnet Anton (Jan Gunnar Røise), einem Küchenhelfer, der seit einer Ewigkeit darauf wartet, zum Eierquirler befördert zu werden, und einer Gesellschaft von skurrilen Bewohnern, die sich längst mit ihrem Dasein in der ewigen Zwischenwelt arrangiert haben. Während die Realität immer weitere Abstriche machen muss, wird der Gast unfreiwillig zur Schlüsselfigur eines unergründlichen Machtgefüges. Ist er der Befreier, für den ihn manche halten, oder nur ein weiterer Gefangener in einem System, das sich jeder Logik entzieht? Ein kafkaeskes, visuell überwältigendes Kino-Enigma, in dem die Grenzen zwischen Traum, Alptraum und Gesellschaftssatire verschwimmen. (Verleih)

The Grateful Dead Movie 2025 Meet-Up

... nur am 14. August um 20:00 Uhr in Saal 1!

(The Grateful Dead Movie 2025 Meet-Up)

USA 1977

Regie: Leon Gast, Jerry Garcia

Mit: Jerry Garcia, Donna Godchaux, Keith Godchaux, Mickey Hart, Bill Kreutzmann, Phil Lesh, Bob Weir u.a.

148 Min. FSK N.N.

Englischsprachiges Original mit englischen Untertiteln.

Die legendäre Band steht im Mittelpunkt dieses Kultklassikers, der ihre angeblich letzten Auftritte im Oktober 1974 im Winterland Ballroom in San Francisco dokumentiert. Der letzte Abend wurde als „The Last One“ angekündigt. Gezeigt werden eindrucksvolle Live-Performances, animierte Sequenzen, Gespräche mit Bandmitgliedern und der Crew. (filmstarts.de)

Lilly und die Kängurus

... ab 21. August täglich in unserem Kinder- und Jugendprogramm in Saal 2!

(Kangaroo)

AU 2025

Regie: Kate Woods

Mit: Ryan Corr, Lily Whiteley, Deborah Mailman u.a.

90 Min. FSK 6

Chris Masterman ist ein TV-Wettermoderator, dessen gute Tage schon etwas zurückliegen. Eines Tages erhält er den Auftrag, in die Stadt Broome zu reisen - mitten im australischen Outback. Durch eine Unachtsamkeit fährt er ein Känguru-Junges an und lernt auf der Suche nach Hilfe das 11-jährige indigene Mädchen Lilly kennen, die sich sofort um das verletzte Tier kümmert. Die beiden schließen Freundschaft, und bei dem Versuch, weitere Känguru-Junge zu retten, beginnt für beide ein aufregendes Abenteuer... (Verleih)

Monk in Pieces

.. ab 21. August in Einzelvorstellungen in Saal 2!

(Monk in Pieces)

USA 2025

Dokumentation

Regie: Billy Shebar

94 Min. FSK N.N.

Im englischsprachigen Original mit deutschen Untertiteln!

Meredith Monk - Komponistin, Performerin und interdisziplinäre Künstlerin - ist eine der großen künstlerischen Pioniere unserer Zeit, doch ihr tiefgreifender kultureller Einfluss ist weitgehend unerkannt geblieben. Mit Monks Musik im Mittelpunkt und Interviews mit Björk und David Byrne ist Monk in Pieces ein Mosaik, das die Struktur von Monks eigenem Werk widerspiegelt und ihr äußerst originelles Vokabular an Klängen und Bildern beleuchtet.

Als Künstlerin in der von Männern dominierten Downtown-Kunstszene der 1960er und 70er Jahre musste Monk um Anerkennung und Ressourcen kämpfen. Die ersten Kritiken in der New York Times waren bösartig und sexistisch: „A disgrace to the name of dancing“ schrieb Clive Barnes und "so earnestly strange in a talented little-girl way” schrieb John Rockwell. Doch wie ihr gefeierter Zeitgenosse Philip Glass sagt „war und ist sie unter uns allen die einzig Begabte“.In den letzten Kapiteln des Films stellt sich Monk der Sterblichkeit. Wir sehen, wie sie ihr Meisterwerk ATLAS dem Regisseur Yuval Sharon und der Sängerin Joanna Lynn-Jacobs für eine Neuinszenierung in der Philharmonie von Los Angeles anvertraut. 60 Jahre lang hat Monk bei all ihren Musiktheaterwerken Regie geführt und mitgespielt; jetzt muss sie lernen, loszulassen. Was wird mit dieser einzigartigen Arbeit geschehen, wenn sie nicht mehr ist? (Verleih)

Bitter Gold

... ab 21. August täglich in Saal 2!

(Oro Amargo)

UR/CH/D 2024

Regie: Juan Francisco Olea

Mit: Katalina Sánchez, Francisco Melo, Michael Silva, Daniel Antivilo, Moisés Angulo u.v.a.

83 Min. FSK 12

Inmitten der endlosen Weite der Atacama-Wüste träumt die junge Carola von einem Leben am Meer. Doch der Alltag mit ihrem Vater Pacifico ist erbarmungslos: Gemeinsam betreiben sie eine illegale Mine und hüten ein gefährliches Geheimnis – eine Goldader, die sie heimlich in nächtlicher Arbeit abbauen. Als einer der anderen Bergmänner die verborgene Fundstelle entdeckt, eskaliert die Situation in Gewalt. Pacifico wird schwer verletzt, und Carola muss seinen Platz übernehmen. Aber kann sie sich gegen die Feindseligkeit der Männerwelt und ihre eigenen Ängste behaupten?

Ein fesselnder Neo-Western, der in die unglaubliche Weite der Wüste und tief ins Innere der Erde führt, und die Frage stellt: Wie weit würdest du gehen, um deine Träume zu retten? (Verleih)

Wenn der Herbst naht

... ab 28. August täglich in Saal 1!

(Quand vient l’automne)

FR 2024

Regie: François Ozon

Mit: Hélène Vincent, Josiane Balasko, Ludivine Sagnier, Pierre Lottin, Garlan Erlos u.a.

102 Min. FSK 12

Michelle verbringt ihren Ruhestand in einem idyllischen Dorf im Burgund ganz in der Nähe ihrer langjährigen Freundin Marie-Claude. Als ihre Tochter Valérie vorbeikommt und Michelle ihr versehentlich giftige Pilze serviert, eskaliert das ohnehin schon angespannte Verhältnis zwischen den Frauen. Valérie unterstellt ihrer Mutter Mordabsichten und untersagt ihr jeglichen Kontakt zu ihrem geliebten Enkel Lucas. Michelle stürzt in eine tiefe Depression. Doch dann wird Marie-Claudes Sohn aus dem Gefängnis entlassen – bereit, der besten Freundin seiner Mutter unter die Arme zu greifen.

In herbstlich strahlenden Bildern kredenzt Regie-Ikone François Ozon einen raffinierten Thriller, der bis zum Ende mit Überraschungen aufwartet. Der mit den französischen Schauspielstars Hélène Vincent, Josiane Balasko, Ludivine Sagnier und Pierre Lottin hochkarätig besetzte Film feierte seine Premiere auf dem internationalen Filmfestival in San Sebastian, wo er für das Beste Drehbuch und die Beste Nebenrolle ausgezeichnet wurde. Hélène Vincent ist darüber hinaus als Beste Hauptdarstellerin für den diesjährigen César nominiert. (Verleih)

Sirat

... ab 28. August auch im Filmkunst66!

(Sirât)

ES/FR 2025

Regie: Óliver Laxe

Mit: Sergi López, Bruno Núñez, Jade Oukid u.a.

115 Min. FSK (16)

„Ein irrwitziger Roadtrip durch das Wüstenfegefeuer. Ein brillanter, bizarrer Blick auf die Extreme der menschlichen Psyche – verstörend, faszinierend und mit Kultpotential“ (Variety)

“Sirât reißt einen mit gewaltigen Erschütterungen aus dem Kinosessel, nur um einen dann mit einer der erschütterndsten Tragödien wieder brutal hineinzustoßen. Laxes Film ist zugleich ein albtraumhaftes wie auch berauschendes Erlebnis – eine erbarmungslose Prüfung, die dennoch von außergewöhnlicher Liebe und Zärtlichkeit getragen wird.” (The New Yorker)

“Das ist originelles, im wahrsten Sinne des Wortes explosionsartiges und stehende Ovationen verdienendes Kino.” (The Times)

“Ein postapokalyptisches Juwel im Rhythmus des Elektro-Punk. Sirāt ist ein großartiger Film über den Untergang der Welt - mit einer wahnsinnigen Originalität, die den Zuschauer überwältigt auf seinem Sitz zurücklässt.” (Libération)

Ein Vater (Sergi López) und sein Sohn kommen auf einem abgelegenen Rave inmitten der Berge Südmarokkos an. Sie sind auf der Suche nach Mar, ihrer Tochter und Schwester, die vor Monaten auf einer dieser niemals endenden, schlaflosen Partys verschwunden ist. Umgeben von elektronischer Musik und einem rohen, ungewohnten Gefühl von Freiheit, zeigen sie immer wieder ihr Foto herum. Die Hoffnung schwindet, doch sie geben die Suche nicht auf und folgen einer Gruppe von Ravern zu einer letzten Party in der Wüste. Je tiefer sie in die glühende Wildnis vordringen, desto mehr zwingt sie die Reise, sich ihren eigenen Grenzen zu stellen.

Mit SIRÂT präsentiert der vielfach ausgezeichnete Regisseur Oliver Laxe seinen bislang radikalsten Film. Er führt seine Figuren und das Publikum auf einen erschütternden Weg zwischen Leben und Tod, zwischen Rausch und Offenbarung. Ein Vater sucht in der Wüste Marokkos nach seiner verschwundenen Tochter – und findet dabei eine tiefere Wahrheit über sich selbst. Der Film ist eine spirituelle Reise durch Schmerz, Stille und Ekstase, getragen von hypnotischen 16mm-Bildern und einem treibenden Soundtrack von Kangding Ray. SIRÂT ist Kino als Grenzerfahrung – roh, intensiv und zutiefst menschlich. (Verleih)

Tabu der Gerechten (1948)

... nur am 7. September um 11:00 Uhr in Saal 2!

(Gentleman's Agreement)

USA 1948

Filmdrama.

Regie: Elia Kazan

Drehbuch: Moss Hart (nach dem Roman von Laura Z. Hobson)

Produktion: Darryl F. Zanuck

Musik: Alfred Newman

Kamera: Arthur C. Miller

Schnitt: Harmon Jones

Besetzung: Gregory Peck, Dorothy McGuire, John Garfield, Celeste Holm, Anne Revere, June Havoc, Albert Dekker, Jane Wyatt, Dean Stockwell, Sam Jaffe u.a.

118 Minuten, s/w, FSK 12

Deutsche Synchronfassung

Ein Journalist recherchiert über antisemitische Tendenzen in den USA und gibt sich als Jude aus. Er erlebt hautnah die widerspruchsvolle Situation der jüdischen Intellektuellen in New York und erfährt die stillschweigende Duldung antisemitischer Vorurteile, die sich hinter der Fassade bürgerlicher Toleranz verbergen. (fiflmdienst.de)

Drei Oscars 1948 in den Kategorien "Bester Film", "beste Regie" und "beste Nebendarstellerin" (Celeste Holm) sowie fünf weitere Nominierungen!

Elia Kazan prangert engagiert gesellschaftliche Mißstände an, wobei sein Film durch das optimistische (und aufgesetzt wirkende) Ende zwar an Schärfe einbüßt, ohne dabei aber entscheidend an Seriosität und Bedeutung zu verlieren. (Lexikon des internationalen Films)

Memory Wars - Elizabeth Loftus und die Macht der Erinnerung

... ab 11. September in Saal 2!

D 2024

Dokumentation

Regie: Hendrik Löbbert

Mit: Elizabeth F. Loftus u.a.

92 Min. FSK 12

Elizabeth Loftus erforscht seit den 1970er Jahren die Grenzen und Fallstricke der menschlichen Erinnerung und zählt zu den einflussreichsten Psychologinnen weltweit. Ihre Arbeit führt sie in die brisantesten Gerichtsverfahren unserer Zeit, darunter der Fall Michael Jackson, Harvey Weinstein und viele weitere, in denen es um Mord, sexuellen Missbrauch und systematische Gewalt geht. In diesen medial inszenierten Prozessen hinterfragt Elizabeth Loftus den Wahrheitsgehalt von Zeug*innenaussagen und regt damit eine grundsätzliche Debatte um die Beweiskraft von Erinnerungen an. Basierend auf ihrer Forschung und Material aus aufsehenerregenden Fällen wirft Memory Wars einen eindringlichen Blick auf das Spannungsfeld zwischen Wahrheit und Gerechtigkeit – und rückt dabei die Macht der Erinnerung ins Zentrum. Ein Film, der die grundlegende Frage stellt: Können wir unserem Gedächtnis trauen? (Verleih)

Die Gesandte des Papstes

... ab 11. September täglich in Saal 1!

(Cabrini)

USA 2024

Regie: Alejandro Monteverde

Mit: Cristiana Dell'Anna, John Lithgow, David Morse

145 Min. FSK N.N.

Im Jahr 1889 kommt Francesca Cabrini, eine italienische Ordensschwester, in New York an – einer Stadt, die von Einwanderung, Elend und Hoffnung geprägt ist. Als persönliche Gesandte des Papstes beginnt sie sofort mit ihrer Mission: den Ärmsten der Armen zu helfen, insbesondere Waisenkindern aus Immigrantenfamilien, die am Rand der Gesellschaft leben. Doch was sie erwartet, ist mehr als nur Armut – es ist ein System aus Gleichgültigkeit, Vorurteilen und männlich dominierten Machtstrukturen, das ihr fortwährend Steine in den Weg legt.Doch Cabrini, unbeugsam im Geist, widersetzt sich jeder Form von Einschränkung. In einer Zeit, in der Frauen zum Schweigen verdammt sind, erhebt sie ihre Stimme – für die Kranken, die Waisen und für alle, die von der Gesellschaft ausgegrenzt werden. Mit ihrer visionären Kraft und ihrem organisatorischen Talent kann sie schnell erste Erfolge vorweisen – doch das ist den mächtigsten Männern New Yorks schnell ein Dorn im Auge... (Verleih)

Gaucho Gaucho

... ab 11. September in Saal 2!

US/ARG 2024

Dokumentation

Regie: Michael Dweck, Gregory Kershaw

84 Min. FSK

Ein Fest für eine Gemeinschaft argentinischer Cowboys und Cowgirls, bekannt als Gauchos, die jenseits der Grenzen der modernen Welt leben. "Gaucho Gaucho" beginnt mit einer makellos gerahmten, üppig monochromen Aufnahme von etwas, das nur auf den ersten Blick als ein nicht identifiziertes liegendes Objekt beschrieben werden kann. Auf einer flachen, verfilzten Wiese, unter einem weiten Himmel, zentriert die Kamera einen großen, dunklen Klumpen, bei dem es sich um Felsen, Erde oder tierisches Material handeln könnte. Schließlich bewegt er sich und enthüllt die Falten seiner Zusammensetzung. Ein Mann erhebt sich aus seinem Schlummer, gekleidet in hohe Stiefel, einen breitkrempigen Hut und Schichten von strapazierfähigem Stoff; dann taucht der Kopf eines Pferdes aus der Masse auf, schüttelt und schnaubt und kehrt unbeholfen auf seine Füße zurück. Es ist eine treffende visuelle Darstellung der engen Verwandtschaft zwischen Mensch, Tier und Landschaft, die die argentinische Cowboy-Gemeinschaft ausmacht. In einer perfekt komponierten Einstellung nach der anderen gibt Michael Dwecks und Gregory Kershaws liebevoller, bildgewaltiger Dokumentarfilm ihnen reichlich Raum, sich zu verbinden und zu verschmelzen. (Variety)

Endstation Sehnsucht (1951)

... nur am 14. September um 11:00 Uhr in Saal 2!

(A Streetcar Named Desire)

USA 1951

Literaturverfilmung.

Regie: Elia Kazan

Drehbuch: Oscar Saul, Tennessee Williams (nach Williams’ Drama gleichen Titels)

Produktion: Charles K. Feldman

Musik: Alex North

Kamera: Harry Stradling

Schnitt: David Weisbart

Besetzung: Vivien Leigh, Marlon Brando, Kim Hunter, Karl Malden, Rudy Bond, Nick Dennis, Peg Hillias, Wright King, Richard Garrick, Ann Dere, Mickey Kuhn, Edna Thomas u.a.

120 Minuten, s/w, FSK 12

Die psychisch labile Lehrerin Blanche DuBois (Vivien Leigh) möchte bei ihrer in New Orleans lebenden jüngeren Schwester Stella (Kim Hunter) ihre Vergangenheit hinter sich lassen. Stella und ihr grober Ehemann Stanley (Marlon Brando) leben in armen Verhältnissen. Stanley empfindet Blanches Erscheinen als Eindringen und opponiert. Da ergibt sich für Blanche die Chance auf eine neue Beziehung mit Stanleys Pokerpartner Mitch (Karl Malden)…

1951 gab es bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig den Coppa Volpi für Vivien Leigh.

Vier Oscars 1952 (bei 12 Nominierungen) gewann der Film in den Kategorien „Bester Nebendarsteller“ (Karl Malden), „Beste Hauptdarstellerin“ (Vivien Leigh), „Beste Nebendarstellerin“ (Kim Hunter) sowie „Bestes Szenenbild“ (Richard Day, George James Hopkins).

„Kazan, der schon die Broadway-Uraufführung des Stücks von Tennessee Williams inszenierte, führt auch in dieser (theaternahen) Filmfassung Regie. Ein düsteres psychologisches Drama, sehr effektvoll gespielt.“ (Lexikon des internationalen Films)

Leibniz - Chronik eines verschollenen Bildes

... ab 18. September täglich in Saal 1!

(Leibniz)

D 2025

Regie: Edgar Reitz, Anatol Schuster

Mit: Edgar Selge, Aenne Schwarz, Lars Eidinger, Barbara Sukowa u.a.

104 Min. FSK 6

Im Auftrag der Kurfürstin Sophie von Hannover soll der große Denker Gottfried Wilhelm Leibniz porträtiert werden. Allerdings steht dem Gelehrten ganz und gar nicht der Sinn danach. Während der Sitzungen für das Gemälde entbrennt zwischen dem Philosophen und der jungen Malerin ein leidenschaftlicher Kampf um die Wahrheit in Bild und Abbild, Realität und Kunst.

Mit seinem Leibniz-Porträt kehrt Regielegende Edgar Reitz auf die große Kinoleinwand zurück und widmet sich einem der einflussreichsten Universalgelehrten der Neuzeit. Der auf der 75. Berlinale gefeierte und mit Edgar Selge, Lars Eidinger, Barbara Sukowa und Aenne Schwarz hochkarätig besetzte Film ist ein ebenso kluger wie gewitzter Schlagabtausch zwischen Gelehrten und Künstlern und zeigt dabei die unzähligen Facetten des Gottfried Wilhelm Leibniz. (Verleih)

Fiore Mio

... ab 18. September täglich in Saal 2! Montag, 15.9 um 20:00 Uhr Preview in Anwesenheit von Paolo Cognetti!

(Fiore mio)

IT/BE 2024

Dokumentation

Regie: Paolo Cognetti

Mit: Paolo Cognetti

80 Min. FSK N.N.

PRESSESTIMMEN

    „Eine Ode an die Natur“ — Locarno Film Festival Verdict

    „Ein faszinierender Spaziergang durch die Berge“ – Cineuropa

    „Anregend und tiefgründig“ – Corriere Della Sera

In Begleitung seines treuen Hundes Laki begibt sich der italienische Bestsellerautor Paolo Cognetti auf eine persönliche Reise in die Bergwelt seiner Kindheit – dorthin, wo Wege, Menschen und Tiere rund um den Monte Rosa sein Leben geprägt haben. Von seiner Hütte im Aostatal aus folgt er den Spuren des Wassers bis hinauf zu den schmelzenden Gletschern – durch eine eindrucksvolle alpine Landschaft im Wandel. FIORE MIO ist eine Einladung zum Beobachten und Innehalten: Die Natur verändert sich, doch sie verschwindet nicht. Wo etwas vergeht, entsteht etwas Neues. In kraftvollen Bildern und offenen Begegnungen mit Menschen, die hier ihr Zuhause gefunden haben, erzählt der Film von den Bergen, die leben und weiterleben werden. Nie still, stets in Bewegung. (Verleih)

Die Faust im Nacken (1954)

... nur am 21. September um 11:00 Uhr in Saal 2!

(On the Waterfront)

USA 1954

Sozialdrama.

Regie: Elia Kazan

Drehbuch: Budd Schulberg (nach einer Reportageserie von Malcolm Johnson)

Produktion: Sam Spiegel

Musik: Leonard Bernstein

Kamera: Boris Kaufman

Schnitt: Gene Milford

Besetzung: Marlon Brando, Karl Malden, Lee J. Cobb, Eva Marie Saint, Rod Steiger, Pat Henning, John F. Hamilton, Leif Erickson, Martin Balsam, James Westerfield, Fred Gwynne u.v.a.

108 Minuten, s/w, FSK 12

Der ehemalige Boxer Terry (Marlon Brando) ist Dockarbeiter im Hafen von New York geworden. Sein Bruder Charley (Rod Steiger) ist als Anwalt für die Gewerkschaft aktiv, die von Johnny Friendly (Lee J. Cobb) regiert wird und in der Korruption an der Tagesordnung ist. Sofern man eine Arbeit bekommt, erfolgt sie unter schlechten Bedingungen. Und wer sich gegen die Gewerkschaft stellt, riskiert sein Leben. Als Terry unwissend in den Mord an einem jungen Arbeiter hereingezogen wird, gerät er in einen Gewissenskonflikt…

8 (von 12) Oscars u.a. in den Kategorien „Bester Film“, „Beste Regie“, „Bestes Drehbuch“, „Bester Hauptdarsteller“ Marlon Brand

„Zum ersten Mal gelang einem Filmregisseur ein realistisches und darum brutales Bild von den Praktiken der Hafenarbeiter-Gewerkschaft […] Der Film vermeidet die üblichen Vereinfachungen und […] überzeugt auf subtilere Weise davon, daß Glaube und Anständigkeit mitunter Armut und Unwissenheit überwinden können.“ (Der Spiegel)

„Der mit Oscars überschüttete dramatische Film […] machte Schule im Kino des Realismus. Kazan verwandte große Sorgfalt auf Milieu und Atmosphäre, führte seine Darsteller zu packenden Leistungen und scheute nicht vor einem starken sozialen Pathos zurück.“ (Lexikon des internationalen Films )

Die Schule der magischen Tiere 4

... ab 25. September täglich in Saal 2!

D 2025

Regie: Bernhard Jasper, Maggie Peren

Mit: Emilia Maier, Lilith Julie Johna, Loris Sichrovsky u.a.

Min. FSK N.N.

Miriam (Tomomi Themann) wohnt ein paar Monate bei ihrer Freundin Ida (Emilia Maier) und geht in dieser Zeit gemeinsam mit ihr auf die Wintersteinschule. Sie weiß nichts von der magischen Gemeinschaft. Doch gleich an ihrem ersten Schultag übergibt Mr. Morrison (Milan Peschel) der Klasse zwei neue magische Tiere: Max (Thilo Fridolin Matthes) erhält die Eule Muriel (Stimme: Annett Louisan) und zu Miriams größten Erstaunen bekommt sie den energiegeladenen Koboldmaki Fitzgeraldo (Stimme: Daniel Zillmann). Muriel erkennt schnell, dass Max möglicherweise mehr für seine beste Freundin Leonie (Purnima Grätz) empfindet, als er denkt. Miriam vertraut Fitzgeraldo an, dass sie auf ihrer alten Schule die Außenseiterin war. Dann findet Ida durch Zufall heraus, dass die Wintersteinschule geschlossen werden soll. In der anstehenden Schulchallenge erkennen Ida und ihre Klasse ihre letzte Chance, die Schule und damit die magische Gemeinschaft zu retten. Zu ihrem Schrecken erfährt Miriam, dass ihre eigentliche Schule ausgerechnet mit ihrem ehemaligen Mitschüler Torben (Philip Müller) ebenfalls an dem Wettbewerb teilnimmt. Unter Druck gesetzt von ihrer alten Klasse gerät Miriam zwischen die Fronten. Kann die Wintersteinschule die Schulchallenge gewinnen? Und kann die Klasse dadurch die Schulschließung verhindern? (Verleih)
 

Die Möllner Briefe

... ab 25. September in Einzelvorstellungen in Saal 2!

D 2025

Dokumentation

Regie: Martina Priessner

96 Min. FSK 12

Im November 1992 zerstörte der rassistische Brandanschlag von Mölln die Leben von İbrahim Arslan und seiner Familie. Der damals siebenjährige İbrahim überlebte, verlor aber seine Schwester, seine Cousine und seine Großmutter. Die Stadt Mölln erhielt Hunderte Briefe mit Solidaritätsbekundungen, von denen aber fast drei Jahrzehnte niemand Notiz nahm. Der Film folgt İbrahim bei der Entdeckung dieser Briefe und bei der Begegnung mit drei ihrer Verfasser*innen. Zugleich zeichnet er ein komplexes Porträt des anhaltenden Traumas, das İbrahim und seine Geschwister bis heute beeinträchtigt. İbrahim hat einen Umgang mit den Geschehnissen gefunden, indem er aktiv gegen Rassismus kämpft und sich für eine Erinnerungskultur einsetzt, die die Opfer ins Zentrum stellt. Sein Bruder Namik hingegen befindet sich noch am Anfang seines Wegs der Bewältigung. Der Film beleuchtet nicht nur die Erfahrungen der Überlebenden, er deckt auch die große Solidarität auf, die es damals gab – eine Solidarität, von der die Opfer bis zu diesem Zeitpunkt nichts wussten. Er schlägt eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart und nimmt eine Perspektive des Erinnerns ein, die den Stimmen der Betroffenen den Raum und die Anerkennung gibt, die sie verdienen. (Berlinale)

Home is the Ocean

... ab 25. September in Einzelvorstellungen in Saal 2!

CH 2024

Dokumentation

Regie: Livia Vonaesch

94 Min. FSK N.N.

In der Unendlichkeit des Meeres hat eine achtköpfige Familie ihr Zuhause gefunden.

Seit 25 Jahren segeln der Klimatologe Dario Schwörer und seine Frau Sabine mit ihren Kindern über die Weltmeere. Gemeinsam halten sie Vorträge, fischen mit Schulen Plastik aus dem Meer und entnehmen Wasserproben. Privatsphäre existiert nicht, jedes Crewmitglied muss Verantwortung übernehmen. Doch das Heranwachsen der Kinder bringt neue Herausforderungen und Zweifel. Ein Langzeitporträt über sieben Jahre zwischen den Kontinenten, in dem die konventionellen Normen von Erziehung, Bildung, Heimat und Sicherheit in Frage gestellt werden. Bis ein Sturm die Schwörers zwingt, ihre Lebensentscheidungen und Familienkonstellation zu überdenken. (Verleih)

Jenseits von Eden (1955)

... nur am 28. September um 11:00 Uhr in Saal 2!

(East of Eden)

USA 1955

Literaturverfilmung.

Regie: Elia Kazan

Drehbuch: Paul Osborn (nach dem Roman von John Steinbeck)

Produktion: Elia Kazan für Warner Brothers

Musik: Leonard Rosenman

Kamera: Ted D. McCord

Schnitt: Owen Marks

Besetzung: James Dean, Julie Harris, Raymond Massey, Richard Davalos, Jo Van Fleet, Burl Ives, Albert Dekker, Lois Smith, Timothy Carey, Harold Gordon, Barbara Baxley, Lonny Chapman u.a.

115 Minuten, Farbe, FSK 16

„(…) in den Jahren des Ersten Weltkriegs: Ein junger Mann, Sohn eines autoritären und konservativen Großbauern in Kalifornien, kämpft um die Liebe seines Vaters und gegen die Vormachtstellung seines angepassten Bruders. Als er die Aussichtslosigkeit seiner Bemühungen erkennt, zerstört er die Familie, aus der er sich ausgestoßen fühlt (…). Regisseur Kazan verdichtete die Vorlage - eine moderne Variation des Kain-und-Abel-Themas - zu einem grandios gestalteten Generationendrama. Hauptdarsteller James Dean erlangte mit seiner ersten Filmrolle auf Anhieb den Status eines Massenidols.“ (Lexikon des Internationalen Films)

1955 Auszeichnung bei den Internationalen Filmfestspiele von Cannes als „Bester Dramatischer Film“.

1956 Oscar für Jo Van Fleet in der Kategorie „Beste Nebendarstellerin“. Nominierungen gab es zudem für Elia Kazan (Beste Regie), James Dean (Bester Hauptdarsteller) und Paul Osborn (Bestes adaptiertes Drehbuch).

„Bemerkenswertes Beispiel für eine angemessene Literaturverfilmung, die nicht nur die Fabel, sondern auch den Geist der Vorlage bewahrt.“ (Reclams Filmführer)

Karla

... ab 2. Oktober täglich in Saal 2!

D 2025

Regie: Christina Tournatzés

Mit: Elise Krieps, Rainer Bock, Imogen Kogge u.a.

104 Min. FSK 12

1962, Deutschland: Die zwölfjährige Karla stellt sich mutig einer Welt entgegen, in der Kinder schweigen sollen. Sie widersetzt sich der Macht ihres Vaters, dem Schweigen ihrer Familie und einer Gesellschaft, die lieber wegsieht als zuhört. Doch Karla bleibt nicht stumm – sie spricht, klagt an und verändert damit mehr, als sie je für möglich gehalten hätte.

Inspiriert von einem wahren Gerichtsfall erzählt Karla von einem jungen Mädchen, das den Mut findet, für sich selbst einzustehen – und dadurch auch anderen eine Stimme gibt. Elise Krieps berührt in ihrer ersten Rolle mit stiller Kraft und unerschütterlicher Präsenz. Rainer Bock und Imogen Kogge verstärken das eindrucksvolle Ensemble mit großer Tiefe.

Ein kraftvoller Film über Zivilcourage, Selbstermächtigung – und das Recht, gehört zu werden. (Verleih)

Noch lange keine Lipizzaner

... ab 2. Oktober in Einzelvorstellungen in Saal 2!

AU 2025

Dokumentation

Regie: Olga Kosanović

92 Min. FSK N.N.

Olga Kosanović lebt seit ihrer Geburt 1995 in Wien – doch ihr Antrag auf die österreichische Staatsbürgerschaft wird abgelehnt. Warum? Sie war im Laufe ihres Lebens insgesamt 58 Tage zu lange im Ausland. Diese persönliche Erfahrung ist der Ausgangspunkt für eine kluge, humorvolle und vielschichtige filmische Auseinandersetzung mit den Themen Zugehörigkeit, Nation und Identität. Mit spielerischem Zugriff kombiniert „Noch lange keine Lipizzaner” Dokumentation, Performance, Interviews und Archivmaterial. Die Regisseurin hinterfragt die Rituale rund um Staatsbürgerschaft und zeigt, wie absurd und willkürlich die Regeln oft sein können. Dabei nimmt sie auch nationale Mythen ins Visier – etwa das Symbol der Lipizzaner, die längst außerhalb Österreichs gezüchtet werden, aber wie kaum etwas anderes für österreichische Identität stehen. Durch Gespräche mit Jurist:innen, Philosoph:innen und Künstler:innen, wie u.a. Toxische Pommes, Judith Kohlenberger und Robert Menasse, hinterfragt Kosanović mit scharfem Blick, wer dazugehören darf – und warum. Ihr Film ist ein kluges, sehr persönliches und zugleich universelles Plädoyer für ein offeneres Verständnis von Zugehörigkeit. (Verleih)